Zwerg “Melli”

Wo waren die kleinen, sagenhaften Männlein, deren “Existenz” sich in der Geschichte und im Leben der KG EEFELKANK so nachhaltig Niederschlagen sollte, zu Hause?

Die Kalksteinfelsen mit ihren tiefen Klüften und Tropfsteinhöhlen – die bekannteste das sog. “Tintenfaß” und die im gleichen, am Stollen gelegenen Steinbruch vorhandene Höhle “mit den drei Zimmern” – deren Eingänge auch jetzt noch existent sind, sowie die inzwischen der Kalksteingewinnung zum Opfer gefallene große Höhle an der sog. “Jeeeseweed” beherbergten unsere kleinen Freunde, die Killewitchen – Zwerge. Nur im Schutze der Dunkelheit kamen sie ans “Tageslicht”, schlichen unbemerkt von der Bevölkerung nach Hastenrath in die Häuser, schwangen in der Schmiede den Hammer, nahmen dem Bäcker die Arbeit in der Backstube ab, besohlten die in der Werkstatt des Schuhmachers herumliegende Schuhe und nähten dem Pfarrer den zerrissenen Rock. Ihrem Zwergenkönig huldigten sie nach getaner Arbeit ergeben hinter den Büschen im Schein ihrer Laternen.

Sie waren markige Gesellen mit großem Augen, roten Knollennasen, langen und weit abstehenden Ohren, mit weißen Rauschebärten und roten Zipfelmützen.

Ihre Namen haben die Hastenrather nie erfahren bis auf dem einen: Zwerg “MELLI”melli

Eines wollten die Killewitchen – Zwerge nicht. Sie wollten nicht gestört werden durch die Menschen hinten im Ort, für die sie so viel Gutes taten.

Ein anderes haßten die Zwerg: Die Neugierde und Ungeduld der Menschen in Hastenrath und Scherpenseel.

So kam, was kommen musste. Von ihrer Neugierde getrieben, wollten einige Hastenrather dieser Zwege ansichtig werden. Sie legten sich eines Abends auf die Lauer und warteten und warteten. Dem Alkohol, sicher war es damals wie heute ELS, sprachen sie zu. Sie wurden ungeduldig und unruhig, bis es dann passierte. Gerade als die Zwerge ihre Höhle verließen und im fahlen Licht einiger weniger Laternen – der Mond beleuchtete gespenstigt die Szenerie an der Jeeseweed – um ihren König tanzten, trat ein neugieriger Hastenrather, vom ELS besäuselt, an den Rand der Grube. Polternd rutschte er den feuchten Hang hinunter, just in den Kreis der tanzenden Zwerge. Entsetzt stoben diese auseinander und flüchteten flugs in ihre Höhle. Fortan ward niemand von ihnen mehr gesehen.

Hätten die Hasternather ihre Neugierde im Zaun gehalten, vielleicht hätten die Killewitchen – Zwerge die Gründung der KG EEFELKANK im Jahre 1938 noch erlebt. Aber spätestens danach hätten sie sich zurückgezogen, vertrieben vom Donner und Getöse der Sprengungen im nahen Kalksteinbruch.

So blieb nur Erinnerung an sie. Und sie wurde aufrechterhalten durch die KG EEFELKANK. Die Eefelkänkler wurden ihre Nachfahren, nicht ganz so fleißig und selbstlos, aber stark im Feiern und die Nächte liebend. Sie sind wohl trinkfester als die Zwerge, denn die mieden den Alkohol und schlürften lieber das klare Wasser aus dem Quellbach.

Ist es ein Wunder, dass der Zwerg zur Symbolfigur der KG EEFELKANK wurde ?! Zwerg MELLI sitzt während der Sitzungen vor dem Präsidenten auf dem Elferratstisch. Der Zwerg ziert die Standarte und viele Orden. Er ist Mittelpunkt des Wappens der Gesellschaft. Das Zwergenkostüm ist beliebt bei Groß und Klein und belebt immer wieder neu die Umzüge an den Karnevalstagen.

Und noch etwas: Wellemse Schäng, der spätere Prinz der Session 1962/63, schrieb den Text des Hastenrather Heimatliedes, der Hastenrather Nationalhymne, die zugleich eine Hymne an das Völkchen der Killewitchen – Zwerge geworden ist. Lassen wir uns den Text dieses Liedes, zu dem Aretze Köbes die Melodie schrieb, auf der Zunge zergehen oder stimmen mit ein, wenn wieder einer den richtigen Ton findet und anstimmt:

Als noch die Heinzelmännchere für Johre ………………………